Internationales_alternativ
Ein weiterer Schwerpunkt der österreichischen Demenzstrategie liegt auf dem internationalen Austausch und der Vernetzung. Erfahrungen und Maßnahmen aus anderen Ländern dienen als wertvolle Orientierung und tragen dazu bei, die Versorgung und Betreuung von Menschen mit Demenz in Österreich kontinuierlich weiterzuentwickeln sowie die soziale Teilhabe und Selbstbestimmung zu verbessern. Herausforderungen wie die wachsende Zahl der Betroffenen, die Bedeutung der Früherkennung oder die Unterstützung pflegender Personen sind häufig global geteilt. Internationale Kooperationen ermöglichen es, voneinander zu lernen, bewährte Ansätze zu übernehmen und gemeinsam innovative Lösungen zu gestalten.
Wichtige internationale Maßnahmen und Netzwerke:
WHO – Weltgesundheitsorganisation
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Thema Demenz als bedeutende globale Gesundheitsherausforderung aufgegriffen und zur Unterstützung der Mitgliedstaaten den WHO Global Action Plan on the Public Health Response to Dementia (2017–2025) erarbeitet. Der Aktionsplan ist ein zentrales internationales Referenzpapier und dient vielen Ländern als wichtige Orientierung bei der Entwicklung und Umsetzung nationaler Demenzstrategien. Er umfasst sieben strategische Aktionsbereiche – darunter Bewusstseinsbildung, Risikoreduktion, Früherkennung und Diagnose, Versorgung, Unterstützung pflegender Angehöriger sowie Forschung und Innovation.
Im Mai 2025 beschlossen die Mitgliedstaaten der WHO, den Global Action Plan bis 2031 zu verlängern, um die weltweite Zusammenarbeit zu stärken und weitere Fortschritte bei Prävention, Behandlung und Versorgung von Menschen mit Demenz sicherzustellen.Globale Leitfunktion, Vorgabe des Global Action Plan on the Public Health Response to Dementia (2017–2025, verlängert bis 2031).
WHO Global Action Plan on the Public Health Response to Dementia
ADI – Alzheimer’s Disease International
ADI ist das globale Netzwerk von über 100 nationalen Demenzgesellschaften. Das übergeordnete Ziel ist die weltweite Verbesserung der Situation von Menschen mit Demenz. Tätigkeiten beinhalten u.a. Studien, Kampagnen, der jährliche World Alzheimer Report sowie Fortschrittsberichte (From Plan to Impact) und die Beratung bei nationalen Strategien.
Website Alzheimer’s Disease International
Alzheimer Europe
Die europäische Dachorganisation der Demenzgesellschaften bietet zahlreiche Projekte, Publikationen und Informationsmaterialien. Alzheimer Europe war aktiv an der Entwicklung des WHO‑Plans beteiligt und unterstützt die regionale Umsetzung. Ziel ist die Interessenvertretung auf europäischer Ebene, Projekte und Publikationen, Unterstützung bei der Entwicklung nationaler Strategien. Alzheimer Europe begleitet und analysiert auch die nationalen Demenzstrategien in Europa wie z. B. Deutschland, Niederlande und bietet damit einen Überblick über bewährte Modelle und Maßnahmen.
OECD – Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Die OECD veröffentlicht Berichte zu den ökonomischen Auswirkungen von Demenz und zu innovativen Versorgungssystemen. Dabei sollen die internationalen Vergleichsdaten für politische Entscheidungsträger:innen als Grundlage dienen.
Europäische Kommission
Die Europäische Kommission fördert über Forschungsprogramme wie Horizon Europe oder Joint Programming Neurodegenerative Disease Research (JPND) die Entwicklung von Innovationen in Prävention, Diagnose und Versorgung. Schwerpunkt sind länderübergreifende Zusammenarbeit und gemeinsame Projekte.
Diverse Publikationen und Papiere finden Sie unter dem Menüpunkt Materialien.