Salzburg
Das Bundesland Salzburg kann ein vielfältiges Angebot rund um die Unterstützung zum Thema Demenz aufzeigen, das nicht nur auf Betroffene, sondern auch auf Zu- und Angehörige sowie Betreuungspersonen abgestimmt ist. Zum einen gibt es einige Einrichtungen, die bereits seit längerer Zeit gut funktionieren und zum anderen entstanden in den letzten Jahren bedarfsorientierte Angebote.
Als Besonderheit in Salzburg kann die Vernetzung dieser bestehenden Strukturen und Projekte durch die Initialisierung des Demenz Service der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) genannt werden. Insbesondere da einem einzelnen Produkt – so gut es auch sein mag – immer das Manko der Einseitigkeit anhaftet und daher erst in der Vernetzung mit anderen Angeboten einen breiteren Wirkungsansatz bieten kann. Im Rahmen einer Plattform wird in regelmäßigen Abständen zur Vernetzung mit den Steakholdern eingeladen, was in Folge das Angebot rund um Demenz für die in Salzburg lebenden Menschen verbessert.
Schwerpunkte dabei sind die zahlreichen Angebote im ambulanten Sektor sowie die zunehmende Sensibilisierung und Professionalisierung auf Demenz in den Krankenhäusern.
Sensibilisierung und Teilhabe
Träger: ASVÖ Salzburg (Fördergeber: Fonds Gesundes Österreich, ASVÖ-Salzburg, ASVÖ-Bund, Stadt Salzburg)
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Teilhabe und Selbstbestimmung der Betroffenen sicherstellen, Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen, Wissen und Kompetenz stärken
- Angebot aktivierender Bewegungsmaßnahmen für Menschen 50Plus
- Sensibilisierung im Setting ASVÖ Sportverband mit der Thematik Prävention von Demenz
- Gehirngesundheit und Umgang mit Menschen mit Vergesslichkeit/Demenz
- Inklusion und Teilhabe von betroffenen Menschen
- Erweiterung der Netzwerkstruktur um zukünftig die Zielgruppe möglichst effizient zu erreichen und eine erweiterte Angebotsleistung zu bieten.
Unter dem Motto: „Beweg dich und dein Gehirn lacht“ - richten sich die Ziele dieses Projekts auf eine ganzheitliche Gesundheitsförderung, auf das Erarbeiten von Maßnahmen und Erhöhung des Wissenstandes über das Thema. Der Fokus liegt dabei auf die Nutzung bereits vorhandener Ressourcen, sowie den strukturellen Auf- und Ausbau von Vernetzungen und Kooperationen.
Projektlaufzeit: 01.09.2023 bis 31.08.2025
Träger: Verein Rollende Herzen, Finanzierung durch die Thoolen Foundation Vaduz
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Teilhabe und Selbstbestimmung der Betroffenen sicherstellen, Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen, Wissen und Kompetenz stärken, Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten
Das Projekt umfasst mehrere Angebote:
- Pinzgauer Demenzcafe: Findet einmal monatlich, jeweils zwei Stunden statt und ist für Betroffene (zur kostenlosen Entlastung pflegender Angehöriger) und speziell für pflegende Angehörige zum Austausch, Information und Beratung. Es gibt zwei Standorte im Pinzgau: in Zell am See/Schüttdorf und in Uttendorf. Auf Anfrage können auch andere Pinzgauer Gemeinden ein mobiles Demenzcafe kostenlos buchen.
- EVA (Entlastung-Validierung-Aktivierung): Angebot zur Entlastung pflegender Angehöriger und dies kostenlos für drei Stunden pro Monat im häuslichen Setting.
- Telefonische Beratungsgespräche: Bedarfsorientierte Vernetzung und Vermittlung zu anderen Einrichtungen
- Qualifikationen der Mitarbeiter*innen: Validation nach Naomi Feil, Demenzausbildung, Beratungskompetenz
Träger: Stadt Salzburg
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Teilhabe und Selbstbestimmung der Betroffenen sicherstellen, Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen, Wissen und Kompetenz stärken
Im Rahmen der „Demenzfreundlichen Stadt“ werden die Sensibilisierung gefördert, Barrierefreiheit gewährleistet, soziale Teilhabe unterstützt sowie kulturelle Angebote und Bildungsprogramme entwickelt. Darüber hinaus werden konkret Unterstützungen und Beratungen angeboten, direkt in den stadtteilbezogenen Einrichtungen des Bewohnerservice und in diversen privaten und öffentlichen Einrichtungen. Die Koordination erfolgt im Magistrat Salzburg.
- Initiative „Konfetti im Kopf“: Im Bestreben zur „Demenzfreundlichen Stadt Salzburg“ wurde im Herbst 2015 die städteübergreifende Initiative „Konfetti im Kopf“ gestartet. Zu den Partner*innen zählen die Apothekerkammer, Caritas, Diakoniewerk, Gesundheitskasse, Polizei, Angehörigen-Initiativen und andere Institutionen (z.B. Gedächtnisakademie - GTA Salzburg). Die Angebote sind dabei sowohl für Betroffene als auch für pflegende Angehörige und erstrecken sich über die Bereiche: Beratung und Betreuung, Infrastruktur, Information und Wissenserwerb sowie Angebote im kulturellen Bereich. Darüber hinaus wurde auch eine Checkliste entwickelt, die zum Wissenserwerb und zur Informationsweitergabe bei Aufnahme in ein Krankenhaus beiträgt.
Mehr Informationen:
- Stadt Salzburg - „Demenzfreundliche Stadt Salzburg“ (stadt-salzburg.at)
- Konfetti im Kopf (konfetti-im-kopf.at)
- Checkliste: Was man bei der Aufnahme in ein Krankenhaus beachten muss – Konfetti im Kopf: Demenz in Salzburg (konfetti-im-kopf.at)
- Angebote für Betroffene (konfetti-im-kopf.at)
- Home (gedaechtnistraining.at)
Träger: Apothekerkammer Österreich
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Teilhabe und Selbstbestimmung der Betroffenen sicherstellen, Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen, Wissen und Kompetenz stärken
Das 2017 abgeschlossene Projekt „Demenzfreundliche Apotheke“ bietet für Mitarbeiter*innen spezielle Schulungen zum Thema Demenz. Da gerade Apotheken oftmals erste Anlaufstellen für Fragen, rund um das Thema Demenz sind.
Apothekerkammer Salzburg – Partnerin der „Demenzfreundlichen Stadt Salzburg“
Träger: Land Salzburg
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Teilhabe und Selbstbestimmung der Betroffenen sicherstellen, Träger: Volkshilfe
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen, Wissen und Kompetenz stärken, Qualitätssicherung und -verbesserung durch Forschung
Die Volkshilfe bietet mehrere Angebote zur Entlastung und Hilfestellung für Menschen mit Demenz und deren Zu- und Angehörigen:
- Beratungs- und Entlastungsgespräche für Betroffene und pflegende Angehörige, und dies kostenlos telefonisch, persönlich oder auf Wunsch auch im Rahmen eines Hausbesuches.
- Ein weiteres Angebot ist der „Entlastungskompass“ - ein wissenschaftlich fundierter Gesprächsleitfaden zur Analyse der Situation von pflegenden Angehörigen, der in Folge die Auswahl individueller Maßnahmen zur Entlastung ermöglicht.
- Im Rahmen der Wissensvermittlung werden Vorträge angeboten, ebenso findet man auf der Homepage wertvolle Informationen, rund um das Thema Demenz. Um eine Sensibilisierung in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens zu bewirken, können auch Vorträge für Unternehmen, Gemeinden, Vereine etc. gebucht werden.
- Darüber hinaus wird durch den Demenzhilfefond eine einmalige finanzielle Unterstützung, unter bestimmten Bedingungen, angeboten.
Die Pflegeberatung des Landes bietet flächendeckend im Bundesland Salzburg Information, Beratung und Unterstützung in allen Fragen, rund um das Thema Pflege. Um speziell auf Anfragen zum Thema Demenz eingehen zu können, haben Mitarbeiter*innen der Pflegeberatung diverse Ausbildungen zum Thema Demenz absolviert (APN für Demenz/Delir, MAS-trainer*in, Fortbildungen zum Thema Demenz).
Sie können nunmehr An- und Zugehörige qualifiziert über eine angemessene, ressourcenorientierte Betreuung im jeweiligen Stadium der dementiellen Erkrankung informieren und passende Leistungen empfehlen. Darüber hinaus fungieren sie auch als Vernetzungspartner zwischen den verschiedenen Angeboten. Diese professionelle Beratung wird in verschiedenen Settings angeboten: telefonisch, persönlich im Amt der Landesregierung und mobil bei den Kund*innen zu Hause.
Träger: Volkshilfe
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Träger: Volkshilfe
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen, Wissen und Kompetenz stärken, Qualitätssicherung und -verbesserung durch Forschung
Die Volkshilfe bietet mehrere Angebote zur Entlastung und Hilfestellung für Menschen mit Demenz und deren Zu- und Angehörigen:
- Beratungs- und Entlastungsgespräche für Betroffene und pflegende Angehörige, und dies kostenlos telefonisch, persönlich oder auf Wunsch auch im Rahmen eines Hausbesuches.
- Ein weiteres Angebot ist der „Entlastungskompass“ - ein wissenschaftlich fundierter Gesprächsleitfaden zur Analyse der Situation von pflegenden Angehörigen, der in Folge die Auswahl individueller Maßnahmen zur Entlastung ermöglicht.
- Im Rahmen der Wissensvermittlung werden Vorträge angeboten, ebenso findet man auf der Homepage wertvolle Informationen, rund um das Thema Demenz. Um eine Sensibilisierung in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens zu bewirken, können auch Vorträge für Unternehmen, Gemeinden, Vereine etc. gebucht werden.
- Darüber hinaus wird durch den Demenzhilfefond eine einmalige finanzielle Unterstützung, unter bestimmten Bedingungen, angeboten.
Demenzversorgung
Träger: Land Salzburg, Salzburger Landeskliniken, Tauernkliniken
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Teilhabe und Selbstbestimmung der Betroffenen sicherstellen, Wissen und Kompetenz stärken, Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten, Qualitätssicherung und -verbesserung durch Forschung
Die pflegegeleitete Übergangspflege, analog zum englischen Begriff „Transitional Care“, bietet Menschen Unterstützung beim Übergang vom Krankenhaus ins häusliche Umfeld, insbesondere wenn diese durch Krankheiten und veränderte Lebenssituationen in ihrer Bewältigung eingeschränkt sind. Da ein Übergang erst mit dem Zustand der Stabilisierung endet, erstreckt sich die Betreuung über mindestens ein Monat. Nach dem Grundsatz der „Hilfe zur Selbsthilfe“ werden neben der Abklärung der häuslichen Situation, im Rahmen der Ressourcenorientierung, Trainingsprogramme zur Forcierung der Selbsttätigkeit und Selbstwirksamkeit durchgeführt.
- Ein Betreuungsschwerpunkt umfasst auch die Begleitung von Menschen mit Demenz. Im Rahmen der Ressourcenorientierung können die Betroffenen länger aktiv und selbstbestimmt im häuslichen Umfeld verbleiben. Ergänzend dazu wirkt sich der systemische Ansatz unterstützend und entlastend auf die Zu- und Angehörigen aus, die meist schon eine längere Betreuungsgeschichte hinter sich haben. Das Ziel ist eine weitgehend selbstständige Lebensbewältigung im häuslichen Umfeld. Bei notwendigen Bedarf von externen Hilfeleistungen und –angeboten, fungiert die Übergangspflege in einer Broker-Funktion.
- Übergangspflege wird im Bundesland Salzburg flächendeckend angeboten, einerseits in allen Häusern der Salzburger Landeskliniken und im Tauernklinikum. Der Betreuung liegt ein methodischer und theoriegeleiteter Pflegeprozess zugrunde, der bereits wissenschaftlich evaluiert wurde. Ebenso werden regelmäßig deskriptive Daten gesammelt und statistisch ausgewertet, auf deren Grundlage Anpassungen stattfinden können.
Links:
Träger: Gemeinnütziges Pflegezentrum Salzburg GmbH, Land Salzburg
Region: Salzburg
Wirkungsziel: Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten
Das Gunther-Ladurner-Pflegezentrum, eine auf neurologische Erkrankungen spezialisierte Pflegeeinrichtung, wurde bereits im Jahr 2013 eröffnet. Sie verfügt über einen Schwerpunkt für Menschen mit dementiellen Erkrankungen mit 29 Plätzen. Die Räumlichkeiten und Funktionalität der Betreuungs- und Pflegestation wurden speziell den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz im fortgeschrittenen Stadion angepasst. Das Konzept beinhaltet auch die Möglichkeit des Herumwanderns und Verweilen auf Stationsebene im Wohnbereich und in den eigens dafür entworfenen Demenzgarten, dieser ist geregelt in der Verordnung der Salzburger Landesregierung (LGBl Nr 61/2015).
Die Betreuungsphilosophie - „integrationsbegleitende Betreuung und Pflege“ (IBP©) – ist auf folgende Ziele ausgerichtet:
- Bewohner*innen sollen dabei unterstützt werden, ihre Lebensgewohnheiten beizubehalten.
- Begleitet mit der für sie erforderlichen Pflege sollen sie ihren Alltag, so eigenständig wie möglich und so betreut wie gewünscht, gestalten können.
Pflegerische Schwerpunkte sind dabei: großes Einfühlungsvermögen, Einbindung der Angehörigen und Bezugspersonen in den Pflegeprozess, Biografiearbeit, Animationspflege. Therapeutische Angebote (nach ärztlicher Anordnung) umfassen Physio-, Ergotherapie und Logopädie.
Memory Klinik
Träger: Land Salzburg, Salzburger Landeskliniken
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten, Qualitätssicherung und -verbesserung durch Forschung
Die Memoryklinik ist an den Salzburger Landesklinken - Universitätsklinikum für Neurologie - verortet. Durch die Anbindung an die Paracelsus Medizinische Privatuniversität erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung und Forschung.
Im Rahmen der Diagnostik und Betreuung können folgende Leistungen genannt werden:
- Erstabklärung/Früherkennung von Gedächtnisstörungen
- Diagnostik und Differenzialdiagnostik von kognitiven Einbußen
- Psychometrische Verlaufskontrollen (für die Vorschreibung von Medikamenten erforderliche Nachuntersuchungen)
- Therapieevaluierung
- Nachbetreuung und Beratung von Patient*innen und deren Angehörigen
- Angebot einer geführte Alzheimer Angehörigen Gruppe
Links:
Träger: Land Salzburg, Gemeinden, private Träger
Region: Salzburg
Wirkungsziel: Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten
Im Bundesland Salzburg werden seit 2014 zunehmend die Seniorenheime nach dem Hausgemeinschaftsmodell umgestaltet. In Kombination mit den „klassischen“ Senioreneinrichtungen gibt es aktuell in Stadt- und Land Salzburg 74 Einrichtungen zur Langzeitpflege.
Erwähnenswert ist diesem Zusammenhang auch das Angebot von Demenzgärten. Einige Seniorenpflegeheime verfügen bereits über einen Demenzgarten bzw. haben dieses Projekt in Planung. Wie der Name schon sagt, sind diese speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit dementiellen Erkrankungen ausgerichtet. Deren Errichtung, Ausstattung und Betrieb ist in den Richtlinien für die Errichtung, die Ausstattung und den Betrieb von Senioren- und Seniorenpflegeheimen und Tageszentren (LGBl Nr 61/2015) geregelt.
Träger: Leaderregion Verein LAG Salzburger Seenland, Diakoniewerk Salzburg, Marktgemeinde Mattsee, Marktgemeinde Straßwalchen
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen, Wissen und Kompetenz stärken, Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten
- Demenzberatung im Salzburger Seenland durch das Diakoniewerk Salzburg
- Ausklang für Demente im Nachtcafe` (Projektträger Marktgemeinde Straßwalchen): Gruppen mit 6-8 Betroffenen (Demenz, Unruhe) werden durch eine Mitarbeiterin in den Abendstunden begleitet
- (Dr) Auszeit (Projektträger Marktgemeine Mattsee): der Garten vom Haus Weyerbucht wurde zu einem Demenzgarten umgestaltet.
Träger: Land Salzburg, Gemeinden, private Träger
Region: Salzburg
Wirkungsziel: Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten
Tageszentren sind ein Angebot vor allem auch für Menschen mit dementiellen Erkrankungen, die an flexiblen und bedarfsorientierten Besuchszeiten, während des Tages, eine pflegerische Betreuung suchen. Dadurch soll der Verbleib in der eigenen Wohnung ermöglicht, Gesellschaft und sozialer Kontakt gefördert oder Angehörige in ihrer Pflegetätigkeit entlastet werden. Im Land Salzburg wird dieses Angebot laufend ausgebaut. Aktuell gibt es 29 Tageszentren und weitere Projekte sind in Planung.
Träger: SALK - Land Salzburg; Kardinal Schwarzenberg Klinikum - Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul
Region: Salzburg
Wirkungsziel: Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten
Im Rahmen zum Demenzfreundlichen Krankenhaus zeigen sich folgende Bestrebungen der Salzburger Landeskliniken:
- Das Universitätsklinikum für Geriatrie und die Alterstraumatologie der Salzburger Landeskliniken haben ihre kurative und rehabilitative Behandlung unter anderen auf Menschen mit Demenz ausgerichtet. Da ältere Menschen mit Demenz häufig auch an anderen Krankheiten leiden, im Sinne von fächerübergreifender Multimorbidität, kommt ein umfassendes geriatrisches Setting zum Tragen.
- An den Standorten St. Veit und Hallein wurde die „Innovative Altersmedizin IAM“ eingerichtet. Das Ziel der IAM ist die Behandlung von erkrankten alten und älteren Menschen mit körperlichen, psychischen sowie sozialen Problemen. Besonders im Vordergrund stehen dabei die weitestgehende Wiederherstellung der Gesundheit, die Forcierung einer selbstständigen Lebensführung, die Vermeidung weiterer Funktionsverluste, die Erhöhung der Lebensqualität und die Reintegration in das gewohnte Umfeld. Besonders für Menschen mit Demenz sind dies wichtige Parameter in der Versorgung.
- Auch die Akademisierung der Pflege hat sich unter anderen auf den Bereich Demenz und Delir spezialisiert. Sogenannte „Advanced Practice Nurse - APN“ sind Pflegepersonen mit einem konsekutiven Masterabschluss in „Advanced Nursing Practice“, die sich in bestimmten Fachbereichen spezialisieren. Z.B. im Rahmen der Innovativen Altersmedizin sowie an der Orthopädie-Traumatologie für den Bereich Demenz und Delir.
Da eine „erweiterte Pflegepraxis“ den Bezug zum Pflegesetting haben muss, sind die APN's einerseits aktiv in der Patient*innenversorgung und andererseits forschend tätig und bringen neue bzw. bewährte theoretische Ansätze in den Pflegealltag ein. In ihrer Rolle, die auch die fachliche Führung beinhaltet, sind sie für die Auswahl bzw. Entwicklung von Schulungsprogrammen sowie für deren Vermittlung an die Mitarbeiter*innen der Pflege verantwortlich.
Sie sind somit wichtige Player im multiprofessionellen Team der Patient*innenversorgung. Z.B. gibt es an der Orthopädie-Traumatologie ein Delirmanagement, mit dem Ziel, dieses auf andere Fachbereiche der Salzburger Landeskliniken auszuweiten.
- An der Weiterbildungsakademie der SALK wird auch die Weiterbildung zur „Demenz Nurse“ angeboten, um interessierte Mitarbeiter*innen umfassend in diesem Thema zu schulen. Das Ziel ist, dass diese ausgebildeten Personen insbesondere in Bereichen verortet sind, die im Setting mit Demenz und Delir konfrontiert sind.
Kardinal Schwarzenberg Klinikum- Hospital Elder Life Programm (H.E.L.P):
Unabhängig von den Salzburger Landeskliniken hat auch das Krankenhaus in Schwarzach einen innovativen Ansatz zur Verbesserung der Behandlung von älteren Menschen im Krankenhaus, im Rahmen einer Delir-Prävention. Besonders Menschen mit Demenz sind durch eine Krankenhausaufnahme einem hohen Delirrisiko ausgesetzt. Die Umsetzung erfolgt nach dem H.E.L.P. - Programm, dabei richten sich die Interventionen speziell nach medizinischen, pflegerischen, sozialen und persönlichen Bedürfnissen delirgefährdeter Patient*innen. In Folge können bis zu einem Drittel an Delirien, die häufig mit schweren Folgen und Komplikationen verbunden sind, verhindert werden.
- ANP (Advanced Nursing Practice) - Salzburger Landeskliniken (SALK)
- Innovative Altersmedizin (IAM) - Salzburger Landeskliniken (SALK)
- Delir-Prävention - Schwerpunkte & Zentren - Medizin & Pflege - Kardinal Schwarzenberg Klinikum (ks-klinikum.at)
- Folder_Delir-Praevention_Kardinal_Schwarzenberg_Klinikum.pdf (ks-klinikum.at)
Forschung und Qualität
Träger: ÖGK Salzburg, Netzwerkpartner*innen (Land Salzburg, Sozialvereine, Erzdiözese, SALK, Ärztekammer, etc.)
Region: Salzburg
Wirkungsziele: Teilhabe und Selbstbestimmung der Betroffenen sicherstellen, Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen, Wissen und Kompetenz stärken, Rahmenbedingungen einheitlich gestalten, Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten, Betroffenenzentrierte Koordination und Kooperation ausbauen, Qualitätssicherung und -verbesserung durch Forschung
Das Demenzservice Salzburg dient zur besseren Vernetzung der Zielgruppen und Stakeholder, um Ressourcen zu bündeln und gemeinsame Schritte zur Unterstützung der Betroffenen und ihren Angehörigen zu setzen. Mit Hilfe der Stakeholder im System soll ein Nahtstellenmanagement aufgebaut werden, um die Versorgungsleistungen mit gleichbleibenden Ressourcen zu verbessern.
Das Demenzservice Salzburg verfolgt zwei Ansätze, mit dem Ziel, Menschen mit Demenz ein würdiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
- Demenzservice als Plattform und Netzwerk: in regelmäßigen Abständen werden die Steakholder im System zur gemeinsamen Interaktion eingeladen. Dabei werden die einzelnen Angebote und Projekte im Rahmen von Kurzvorträgen vorgestellt. Ebenso gibt es dabei immer ein Zeitfenster zur gegenseitigen Vernetzung. Es findet zweimal jährlich in Präsenz statt, bzw. auch öfters bei Bedarf.
- Direktes Angebot von Leistungen für Betroffene und pflegende Angehörige: Koordination von Angeboten mit Kooperationspartner*innen im ganzen Bundesland.
- Vorträge, Kurse für Angehörige, Gedächtnistage und Beratungen mit dem Kooperationspartnern Caritas Salzburg, Diakoniewerk Salzburg und Hilfswerk Salzburg
- Die Pflegeberatung Land Salzburg bietet ebenso in Kooperation kostenlose Demenzberatungen telefonisch, persönlich oder direkt im häuslichen Setting.
- Regelmäßige Datensammlung und statistische Auswertung der in Anspruch genommenen Leistungen und dies sowohl in quantitativer Form als deskriptive Auswertung, als auch in Form von Interviews in qualitativer Form (z. B. Demenzberatungen, Angehörigenkurse).
Links: